Das Forum Friedenspsychologie – Bewusst-sein für den Frieden schreibt zum 15. Mal den „Gert-Sommer-Preis für Friedenspsychologie“ aus. Der Preis ist mit 1000,- Euro dotiert. Alle Infos finden Sie hier.
Wir freuen uns, dass das Mentoring Programm des Forum Friedenspsychologie nun startet.
Abstrakt oder konkret? Welche Präferenzen zeigen Opfer- und Tätergruppen, wenn es um die Repräsentation historischer Vergehen geht?
Oftmals sind es unterschiedliche psychologische Bedürfnisse von Opfern und Tätern, die Frieden und Versöhnung im Wege stehen.
Für die Gestaltung von Denkmälern, Museen, intergruppalen Dialogen und pädagogischen Interventionen können die Erkenntnisse hinsichtlich der präferierten Darstellungen einen wichtigen Beitrag leisten, indem in Zukunft die Bedürfnisse und Motivationen beider Gruppen berücksichtigt werden können.
Auf Basis des needs-based model of reconciliation fühlen sich Opfer und Täter auf verschiedenen Dimensionen ihrer sozialen Identität bedroht und sind daher motiviert, diese zu schützen oder wiederherzustellen, was zu unterschiedlichen Präferenzen für die abstrakte oder konkrete Darstellung der Ereignisse im intergruppalen Kontakt führen kann. Gestützt durch die Ergebnisse einer Pilotstudie kann davon ausgegangen werden, dass historische Opfergruppen (Juden) im Kontakt mit Tätergruppen (Deutsche) konkrete Darstellungen präferieren, während umgekehrt abstrakte Darstellungen bevorzugt werden. Durch den Erhalt des Small Grants sollen die Ergebnisse und zugrundeliegenden Annahmen in einer weiteren Studie überprüft und erweitert werden.
Es steht wohl außer Frage, dass die konfliktpsychologische Forschung auf zahlreiche Erkenntnisse verweisen kann, die einer gewaltfreien und nachhaltigen Konfliktbeilegung zuträglich sind (z.B. Montada und Kals, 2013). Doch um derartige Ansätze in der Gesellschaft nutzbar zu machen, bedarf es moderner und attraktiver Vermittlungsansätze. Das Projekt Conflict Food widmet sich dieser Aufgabe, indem es online-basierte Videoformate entwickelt, produziert und evaluiert, die über Social Media einen breiten Teil der Bevölkerung erreichen sollen und damit zu einer Verbesserung der Konfliktkompetenzen beitragen. In ersten experimentellen Studien konnten effektstarke und langfristige Wirksamkeitsbelege geliefert werden.
Mit der Förderung wird die Weiterentwicklung und insbesondere die Evaluation eines neuen Videoformates unterstützt, das über ein gesteigertes virales Potential möglichst viele Menschen erreichen soll. Der Kompetenztransfer erfolgt dabei von Laien für Laien, indem wir die Teilnehmenden zu konfliktpsychologischen Inhalten coachen und im Anschluss bitten, ihr neues Wissen mit ihren eigenen Worten vor der Kamera wiederzugeben. Durch die Förderung wird eine experimentelle Kontrollgruppenstudie möglich, in der eine repräsentative Online-Panelstichprobe Daten zum Kompetenzzuwachs, der Akzeptanz sowie möglichen Veränderungswünschen seitens der Nutzer generiert.
Conflict Food ist ein langfristig angelegtes und potentiell hochskalierbares Transferprojekt, das im Sinne handlungsorientierter Forschung einen praktischen Beitrag zur psychologischen Friedensforschung leisten kann. Wir freuen uns sehr, im Zuge der Förderung einen weiteren Schritt gehen zu können.
Ab sofort möchte das Forum Friedenspsychologie die Durchführung friedenspsychologischer Projekte fördern (z.B. studentische Forschungsarbeiten, Workshops, öffentliche Diskussionsveranstaltungen). Für dieses Jahr stehen zu diesem Zweck insgesamt 500,- Euro zur Verfügung, die an eines oder mehrere Projekte vergeben werden können.
Voraussetzungen:
- Mitgliedschaft im Forum Friedenspsychologie (kann bei der Bewerbung beantragt werden)
- Zusenden des ausgefüllten Bewerbungsformulars, das hier als PDF-Formular oder im .docx-Format zu finden ist.
- Das Projekt muss 6 Monate nach Erhalt der Förderzusage durchgeführt und abgerechnet werden.
- Im Falle einer Förderung soll ein kurzer Bericht (mit Foto) für die Homepage verfasst werden (ca. 500 Wörter) – ein Beitrag mit den Ergebnissen des Projekts auf der nächsten Jahrestagung des FFP ist erwünscht.
Senden Sie Ihre Bewerbung per E-Mail an Nadine Knab. Bewerbungsschluss ist der 07.08.2020.
Rückmeldung zur Bewerbung: 06.09.2020
Eine wiederholte Bewerbung nach negativem Bescheid ist zur nächsten Ausschreibung möglich. Bei einer positiven Zusage ist eine Wiederbewerbung nach 2 Jahren möglich.
Herzlichen Glückwunsch an Vica Tomberge, Gewinnerin des diesjährigen Gert-Sommer-Preises für Friedenspsychologie aufgrund ihrer Masterarbeit “The role of psychological ownership and gender in community-led total sanitation (CLTS): Evidence from a cluster-randomized controlled trial in rural Ghana”!
Sehen Sie hier eine Präsentation von Frau Tomberge zu ihrer Arbeit. Die Preisüberreichung findet auf der virtuellen Mitgliederversammlung am Sonntag, den 14.06.2020 statt. Dort wird auch die Gelegenheit bestehen, mit Frau Tomberge über ihre Arbeit zu diskutieren.
Hiermit lade ich Sie und Euch herzlich zur ordentlichen, in diesem Jahr virtuell stattfindenden Mitgliederversammlung des Forums Friedenspsychologie e.V. ein, die am Sonntag, 14.06.2020, von 17:00 bis ca. 18:30 Uhr stattfindet. Während der Versammlung wird auch der Gert-Sommer-Preis für Friedenspsychologie 2020 überreicht. Auch Nichtmitglieder sind herzlich willkommen. Weitere Informationen zur Tagesordnung und Anmeldung finden Sie/findet Ihr hier.
Suche nach Mentor*innen!
Trotz des steigenden Bekanntheitsgrades von Friedenspsychologie, ist die Verankerung im wissenschaftlichen System und der Überblick über Tätigkeitsfelder im Bereich Friedenspsychologie für den Nachwuchs noch ausbaufähig. Aus diesem Grund möchten wir ein Mentoring etablieren, bei dem sich Personen bereit erklären einen oder mehrere Mentees zu beraten, weitere friedenspsychologische Kompetenzen zu erwerben.
Ein Mentor muss dabei nicht dem Mentee in der Karriere vorangeschritten sein, es kann auch eine Beratung aufgrund einer spezifischen Kompetenz sein, in der sich der Mentee weiterbilden möchte.
Die Mentor*in-Mentee-Verbindung wird dabei von uns initiiert und wird auf ein Jahr eingegangen, die dann eigenständig auf Wunsch weitergeführt werden kann. Dabei raten wir, mind. zwei Mal in diesem Jahr die Möglichkeit zu einem ausführlichen Austausch zu bieten. Die Inhalte des Austausches sollten dabei vertraulich behandelt werden.
Ziele
- Erweiterung des eigenen Netzwerks – im akademischen und nicht-akademischen Bereich Friedenspsychologie z.B. durch das Bekanntmachen der Mentees mit Mitarbeiter*innen, Kooperationspartner*innen, Kolleg*innen auf Tagungen oder in der Arbeitsgruppe der Mentor*innen
- Unterstützung in der Karriereplanung z.B. durch Beratung bei Karriereentscheidungen, Hinweise auf offene Stellen innerhalb und außerhalb von akademischen Institutionen, Ratschläge zur Bewerbung
Wir suchen somit Personen, die sich bereit erklären als Mentor*innen fungieren zu wollen. Falls Sie Interesse haben, melden Sie sich bei Nadine Knab (knab@uni-landau.de) mit dem Hinweis, wie viele Mentees Sie annehmen würden.
We have a dream – Positiver Frieden als Weg in eine friedvollere und gerechtere Gesellschaft
Frieden bedeutet mehr als die Abwesenheit von Krieg und anderen Formen direkter Gewalt. Auf der 33. Tagung des Forums Friedenspsychologie wollen wir uns mit dem Konzept des Positiven Friedens befassen und die Frage stellen, wie positiver Frieden aussieht. Wie und was können Psychologinnen und Psychologen zu einem solchen positiven Frieden beitragen? Kommunikation und Kooperation zwischen Konfliktparteien, die Einhaltung von Gerechtigkeitsstandards sowie zivilgesellschaftliches Engagement mit dem Ziel der Überwindung struktureller und kultureller Konfliktursachen zählen vermutlich zu den Dingen, die für die Erreichung eines positiven Friedens von besonders hoher Relevanz sind.
Wenn wir hier zu Beiträgen zu positivem Frieden aufrufen, meinen wir damit psychologische Beiträge, die sich mit interpersonalen Beziehungen, Beziehungen zwischen Gruppen, Organisationen und politischen Parteien sowie zwischen Staaten befassen. Beiträge können – aber müssen nicht – einem der folgenden beispielhaften Themenfelder zugeordnet werden: Friedenspädagogik & Prävention, Menschenrechte, Nachhaltigkeit, politische Systeme, soziale Gerechtigkeit.
Wie immer sind auf der Tagung des Forums Friedenspsychologie darüber hinaus Beiträge willkommen, die sich außerhalb des Schwerpunktthemas mit Konflikten und Frieden aus psychologischer Perspektive befassen.
Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten der AE Sozialpsychologie, Universität Marburg.